Thomas
Die Wahl des passenden Hundes ist nicht so einfach, denn der Kopf und der Bauch sagen oft unterschiedliche Dinge.
Mein erster Hund war ein Schäferhundmischling, Stella, den ich aus Mitleid zu unserer Familie genommen habe. Sie
war 10 Monate alt und war mit Menschen und vor allem mit Kindern sehr verträglich, mit anderen Hunden oder
Tieren aber sehr problematisch. So kam es, dass ich bei einem Schäferhund−Hundeplatz Hilfe holen wollte. Dort
erklärte man mir aber, dass ich mit so einem Mix hier total verkehrt bin. So ging ich dann zum nächsten Platz,
einem PSK Verein, und wurde dort freundlich aufgenommen. Hier lernte ich sehr viel über Hunde und den Menschen auf
der anderen Seite der Leine. Nach einem Jahr wurde ich dort Ausbildungswart und Schutzdiensthelfer und versuchte den
Teilnehmern die Freude mit den Hunden zu vermitteln. Auch boten wir kostenlose Unterstützung für Leute an,
die aus dem naheliegenden Tierheim Hunde aufnahmen. Dort hatte ich dann auch meinen 2. Schäferhund, Tasso, der von
seinem ersten Besitzer körperliche und seelische Beeinträchtigungen mitbrachte. Die körperlichen Blessuren
waren nach 2 Operationen so ziemlich ausgeheilt. Mit seinen Umgangsformen gegenüber Menschen hatte ich
natürlich viel länger zu tun. Beide Hunde bildete ich aus und startete an einigen überregionalen
Wettbewerben. Beide Hunde hatten sehr unterschiedliche Charaktere, so dass ich viele vielfältige Dinge lernen
konnte. Es war anfangs gar nicht so einfach, sich innerhalb von kurzer Zeit umzustellen, denn beide Hunde brauchten
differenzierte Anreize.
Nach einem Umzug und langer hundeloser Zeit beschlossenen wir uns einen Rüden zuzulegen. Wir hatten
sehr genaue Vorstellungen von unserem neuen Hund. Groß, kinderlieb, wachsam, gesund, robust und ein Sporthund
sollte er sein. Bei unserer Liebe zu Riesenschnauzern war die Wahl der Rasse schnell getroffen. Die Wahl der Züchter
war schon viel schwieriger. Wir entschieden uns für einen "von Ermada" und haben es nie bereut.
Luchs von Ermada, genannt Bolek,
übertraf unsere hoch gesteckten Wünsche noch um ein Vielfaches. Er war wirklich ein sozial verträglicher
und trotzdem selbstbewusster Rüde. Er war in Kindergärten, um Kinder an Hunde zu gewöhnen und ihnen die Angst
zu nehmen, machte sehr konzentriert und entschlossen die ihm gestellten Aufgaben. Er wäre für seine
Familie durch dick und dünn gegangen. Ein Traum von Hund!
Die Wahl des 4.Hundes fiel uns wiederum leicht. Der gleiche Zwinger, doch diesmal eine Hündin,
Montez Lola von Ermada.
Sie ist Bolek sehr ähnlich, aber eben viel damenhafter und Lieblingsspielpartner unserer Kinder. Sie
ist selber eine fantastische Mutter, eben eine "von Stolzenstern".